Fohlenmacher ≠ Reitpferdemacher?

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  • Britta
    • 17.07.2007
    • 3711

    Fohlenmacher ≠ Reitpferdemacher?

    Die Entwicklung der Sportpferde war in den letzten 20 Jahren beachtlich. Allerdings wurden für mein Gefühl noch nie so viele Fohlen für den Verkauf gezüchtet wie das momentan der Fall ist. Entspricht ein attraktives Fohlen den Anforderungen eines späteren Reitpferdes? (Ich habe mir nur hinsichtlich Dressurpferden Gedanken gemacht, bei Springpferden kenne ich mich nicht genügend aus, bitte berücksichtigen.)
    Teilweise sind für mich gegensätzliche Grundlagen ersichtlich.
    Das Fohlen auf der einen Seite mit möglichst spektakulären Bewegungen versehen (die häufig in Spannungstritte ausarten), großteils Vorderpferde mit toller Knieaktion, die Hinterhand oft im sehr jugendlichen Alter schon problematisch und nicht beachtet. Hübsch sollte es sein, Exterieurprobleme werden meistens nur im gravierenden Fall erkannt, Charaktereigenschaften sind in diesem Alter auch noch nicht immer absehbar.
    Auf der anderen Seite das Reitpferd, das gute Bewegungen mit aktiver Hinterhand haben sollte, sehr spektakuläre Bewegungen halte ich für überflüssig und oftmals nicht bedienbar. Versammlungsfähigkeit und Rittigkeit, verbunden mit einem guten Charakter stehen für die meisten Reiter im Vordergrund, das Exterieur sollte gut sein, damit eine lange Nutzung ohne gesundheitliche Probleme möglich ist.
    Welchen Hengst könnte man sowohl als Fohlenmacher und auch als Rittigkeitsvererber (Reitpferdemacher) bezeichnen? Schließt das eine das andere aus, aufgrund der unterschiedlichen Anforderungen? Wenn ja, befindet sich die Zucht auf einem gravierenden Holzweg? Schließlich sollte doch aus dem Fohlen später ein gutes Reitpferd werden.

    Die Hengste, die mir ganz spontan als Väter guter Reitpferde einfallen, würde ich in sehr seltenen Fällen als Fohlenmacher bezeichnen und die Hengste, die sehr auffällige Fohlen gebracht haben, stehen als Sportpferdevererber nicht in der ersten Reihe.

    Für mein Empfinden ist das ein Dilemma für die Dressurpferdezucht. Seht Ihr das auch so und wo könnte man gedanklich ansetzen, um gute Pferde zu züchten, die sowohl als Fohlen als auch als Reitpferd den Anforderungen genügen und zu vermarken sind?
    sind wir nicht alle ein bißchen wendy?
  • bella
    • 22.02.2008
    • 918

    #2
    Sehr passend ausgedrückt, finde ich.

    Ich gehe mal davon aus, dass du mit Reitpferdemacher einen Hengst meinst, dessen Nachkommen auch in Schweren und Grand Prix Prüfungen zu finden sind.
    Von Fohlenschauen zu Reitpferdeprüfungen würde ich noch nicht den größten Sprung sehen. Auf dem BuCha, WM´s d. jungen Dress.pferde werden ja auch die Karpalgelenk-hinter-die-Ohren-Stecker belohnt (Obwohl in den großen Dressurprüfungen auch ) Von daher ....

    Ich denke, es ist ziemlich schwierig, das für das Allgemeine zu formulieren, weil v.a. in letzter Zeit das weniger professionelle Züchten, das "Ich ziehe mal ein Fohlen aus meiner Stute", ... und das Züchten durch Ahnungslose, die auch kein Bestreben haben, dies zu ändern -weil sie ihrer Meinung nach sowieso schon alles wissen- mehr Oberhand bekommen hat. Früher war dies vermutlich nicht so. Eben mal schnell ein Fohlen ....
    Klar sind solche Leute (nur, dass es nicht falsch verstanden wird, ich sehe mich (noch lange) nicht als prof. Züchter oder jmd. der soo viel Ahnung hat, möchte nur meine Gedanken hierzu äußern) leichter zu beeinflussen. Stationen die viel Marketing betreiben, allen voran PS und Sprehe, besitzen einfach eine solch große Popularität, dass die meisten ihrer Hengste Bedeckungszahlen von mindestens 200 Stuten pro Jahr übertreffen.

    Erstaunlicherweise habe ich die Beobachtung getätigt, dass viele der sog. Modehengst "Fohlenmacher" sind. Wiederum würde ich behaupten, dass 90 % der Fohlenmacher auf größeren Stationen stehen und dort auch stark frequentiert werden. Deshalb wäre ich versucht, den Begriff "Fohlenmacher" über die Anzahl seiner Nachkommen mitzudefinieren.

    Ein typisches Beispiel ja die viel diskutierte SH-Linie. Sandro Hit selbst, sowie in seiner direkten und uneingeschränkten Nachfolge Sir Donnerhall und v.a. San Amour sind immer mit von der Partie, wenn es heißt, ein gut verkäuftliches Fohlen zu produzieren. Im Verhältnis Masse/Klasse sieht es für die höheren Weihen des Reitsportes leider nicht ganz so gut aus.
    Nicht abzustreiten ist unterdessen, dass diese Linie es versteht, Knieaktion und Typ einheitlich zu stempeln. Was ich in manchen Fällen bei entsprechenden Stuten gar nicht schlecht fände.
    Da dieses Blut allerdings in dieser Masse ziemlich unpassend genuzt wird, bin ich manchmal ein wenig ärgerlich.

    Als weiteres Beispiel ist wahrscheinlich His Highness aufzuführen. Allerdings mehr für eine klassische Fehleinschätzung von Seiten der Züchter. Erst als Siegerhengst der Hannoveraner Körung in den Himmel gefeiert, viel genutzt, Züchter alle sehr enttäuscht, als sie die Fohlen zu Gesicht bekamen. 3 Jahre später die wunderbare Überraschung: Rittige, toll zu arbeitende Pferde. Zwar nicht immer mit genug "Sprit" für die ganz große Tour, wie es verlauten lässt, aber alles in allem ziemlich gute Pferde.

    Ein weiterer Reitpferdemacher ist, denke ich, Londonderry. Soweit ich es mitbekommen habe, sind das tolle Ausbildungspferde. Die Nachkommen nicht unbedingt von der Sorte, die sich als Fohlen für für 5-stellige Beträge verkaufen lassen, aber solide Dressurpferde, die in fast jedem Stall der "Großen" zu finden sind.

    Belissimo ist so eine Sache, ist mir inzwischen viel zu sehr in Mode. Ansonsten hat er sowohl Fohlen, als auch Reitpferde gestellt. Wie es mit der Königsklasse aussieht, ist noch nicht klar, da er noch nicht so alt ist, als dass man ein endgültiges Urteil fällen dürfte. Jedenfalls einen schönen Trab, mit durchaus aktivem Hinterbein und an der Rittigkeit dürfte es auch erstmal nichts zu meckern geben. Schaun mer mal


    Diese -ich würde es schon fast als Unsitte bezeichenen in der Dressur, dass sich Nachkommen des ganz jungen, frisch gekörten Jahrgangs am Besten verkaufen lassen, ist ziemlich deprimierend. Niemand weiß was über die Vererbung - mit 400 Stuten ab zu Siegerhengst Unbeschriebendes Blatt.
    Das macht die Sache ja nur ungemein schwieriger.


    Der Unterschied zur Springpferdezucht ist, glaube ich (obwohl ich mich da auch nicht auskenne), dass sich diese noch ein Stück besser planen lässt, als ein vollkommenes Dressurpferd. Desweiteren läuft mehr über den Stamm. Scheinbar ist die Springveranlagung fester veranlagt, was auch an der Inzucht der Holsteiner-Stämme liegen könnte (Holstein übrigens immer noch das Zuchtgebiet, das ich als das Non-plus-Ultra über die Zeit bezeichnen würde). Außerdem glaube ich kaum, dass sich ein guter Züchter seinen guten Springstamm mit einem Modeschnuckiputzi der nicht die entsprechende Leistung bringt versauen wird.
    Wie es @ Monti einmal über Lissaro gesagt hat, der wird kaum Springstuten bekommen, solange er dressurmäßig gefördert wird und als Allheilbringer bzgl. vielseitiger Veranlagung gilt. Obwohl er vielleicht kein schlechter Springpferdemacher wäre. (Muss zugeben, dass auch ich Lissaro mag)
    Außerdem ist es, denke ich, eher ertragbar, wenn man einen kleinen Pumuckel über den Hindernissen hat, als ein Löchergucker im Dressurviereck. Die Pumuckels haben nämlich meistens genug Geist, um die schweren Pacours zu bewältigen, während es in der Dressurpferdezucht noch einen schmäleren Grat zwischen Genie und Wahnsinn zu suchen gilt. Sometimes scheinen Dressurpferde Unfälle der Springpferdezucht zu sein. Was allerdings auch wieder für gut durchgezüchtete, doppelt veranlagte Stämme mit wirklich Qualität sprechen könnte.


    lg
    Zuletzt geändert von bella; 16.11.2009, 15:28. Grund: RSF

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    • #3
      Nö, sehe ich ganz genauso. Guck Dir mal z.B. Breitling an von dem ich persönlich jetzt noch nirgends wirklich superteure Auktionsfohlen gesehen habe. Dafür präsentiert er ein GP-Pferd nach dem anderen und das obwohl er vermutlich nicht halb so viele Stuten bekommt wie die einschlägigen 'Fohlenmacher'.
      Oder Conteur: Fohlenmacher? Vielleicht nicht, aber was da teilweise für Pferde rauskommen wenn die mal 4-5-6-jährig sind: Hui!!!

      Kommentar

      • bella
        • 22.02.2008
        • 918

        #4
        Zitat von Kareen Beitrag anzeigen
        Nö, sehe ich ganz genauso. Guck Dir mal z.B. Breitling an von dem ich persönlich jetzt noch nirgends wirklich superteure Auktionsfohlen gesehen habe. Dafür präsentiert er ein GP-Pferd nach dem anderen und das obwohl er vermutlich nicht halb so viele Stuten bekommt wie die einschlägigen 'Fohlenmacher'.
        Oder Conteur: Fohlenmacher? Vielleicht nicht, aber was da teilweise für Pferde rauskommen wenn die mal 4-5-6-jährig sind: Hui!!!

        Da kommt aber, wie leider v.a. bei Dressurpferden immer, die Reiterkomponente hinzu.

        Wollte auch Breitling nutzen, bin aber noch nicht 100 % überzeugt.

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        • #5
          Klar kommt die dazu, aber wenn ich mir die Wittig'schen Breitlings einen nach dem anderen so ansehe auf Turnieren bekomme ich trotzdem immer die eine oder andere Extrasystole und denke, da würde ich mich auch drauf wohlfühlen. Außerdem werden wohl auch ausgemachte Profis sich keinesfalls wissentlich irgendein Steifftier unter den Po platzieren nur weil Vati rein zufällig im eigenen Stall steht, meinst Du nicht?
          Was ich damit sagen will ist, auch der beste Reiter kann nur das fördern was von Natur aus da ist und die Nachkommen der 'Fohlenmacher' stellt sich wohl auch keiner für teuer Geld in den Stall damit sie in der Box recht hübsch aussehen sondern die werden häufig auch guten Reitern untergeschoben und dennoch bleiben die Erfolge später hinter den Erwartungen zurück weil schön und gut sich eben manchmal ausschließen. Die Gaben sind nun mal ungleich verteilt und es ist schon auffällig, wie wenig 'Püppipferde' sich später im großen Viereck tummeln. Da geht es typmäßig doch eher herb zu und so richtig gerade sind sie meistens auch nicht auf den Füßen.
          Im Springparcours ist es teils noch extremer. Wenn man da durch so ein Stallzelt geht, gibt's da doch oft abenteuerliches zu sehen in Sachen Konstruktion und Typ. Komischerweise eigentlich wo wir doch seit Jahren so flächendeckend erfahren, das ein Fohlen mit Mängeln im Typ beinahe unverkäuflich ist...

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          • Timo
            Gesperrt
            • 01.04.2008
            • 2160

            #6
            Zitat von bella Beitrag anzeigen
            Da kommt aber, wie leider v.a. bei Dressurpferden immer, die Reiterkomponente hinzu.

            Wollte auch Breitling nutzen, bin aber noch nicht 100 % überzeugt.
            ja und da sehe ich die Krux. Das schnelle Geld gibt es vorne und nicht hinten, damit meine ich das viele Züchter für die Fohlenvermarktung züchten . Was später passiert ? NachmirdieSintflut

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            • Greta
              • 30.06.2009
              • 3920

              #7
              Hmmm wenn ich das hier so lese bekomme ich ein ganz schlechtes Gewissen. Was soll man aber bitte dann aber als Züchter machen wenn man nun mal seine Fohlen verkaufen will????

              Ich bin sowieso der Meinung das die ganze Hengstsache völlig überbewertet ist. Das wichtige für die Zucht sind die Mütter (70% anteil an der Vererbung) Bei einer Topstute ist der Hengst fast egal. Und bei einer schlechten Stute kann auch der beste Hengst fast nichts bringen.
              Allegra von Flake aus der Amica

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              • Uniqua
                • 20.03.2005
                • 6631

                #8
                ...und woran liegt das timo ?????????

                den das machen ja nicht nur die muckel züchter....

                Kommentar

                • Uniqua
                  • 20.03.2005
                  • 6631

                  #9
                  ....greta, du hast recht mit der stute, jedoch muss diese ja auch mal gezogen werden :-)
                  und alte gute stuten stämme, werden zur zeit ja auch oft, wie soll ich sagen, eben nicht weiter nach vorn gebracht sondern eher *versaubeutelt*..( sorry, des wortes wegens, aber ihr wisst was ich meine )

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                  • Lilly go lucky
                    • 01.03.2008
                    • 627

                    #10
                    @ Greta: du mußt kein schlechtes Gewissen bekommen. Wenn du weißt, das Fohlen soll/muss verkauft werden, dann solltest du die Stute auch so anpaaren, dass eine reelle, nach Möglichkeit kostendeckende Chance auf Verkauf besteht - und die ist meistens nicht so hoch bei irgendeinem Geheimtip bzw. irgendetwas Altbewährten, was trotzdem niemanden mehr vom Hocker reißt.

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                    • Veracruz9
                      • 26.03.2002
                      • 3848

                      #11
                      Nicht nur die ganz große Tour ist spannend, auch die kleinere.

                      Wenn ich bei uns in die Starterlisten schaue, finde ich kaum einen Sandro Hit.
                      Sei es in den Dressurpferdeprüfungen geschweige denn in L, M oder S.
                      Andere sind dafür immer dabei.
                      Fabriano stellt in schönster Regelmäßigkeit plazierte.
                      Und ansonsten, das übliche WDR, die haben sicher alle genug gedeckt, aber ist m.E. eine ganz andere Modegeschichte als SH.
                      Immer wieder sieht man auch die Le Primeurs, auch im Viereck, neuerdings einen Shalimaro, einen His Highness.

                      Da macht es halt nicht das imposante Vorderpferd, sondern der rittige mit einer entsprechenden HH.
                      Drehe dich in den Wind damit er dir die Haare aus den Augen wehen kann

                      Kommentar

                      • bella
                        • 22.02.2008
                        • 918

                        #12
                        Ja, stimmt @ Veracruz, allein in M-Dressuren habe ich noch nie einen SH gesehen (Klar gibt es welche, aber nicht in Breite)
                        Aus welcher Ecke / Zuchtgebiet kommst du ? Einzugsgebiet Celle ???

                        @ Greta, naja direkt schlechtes Gewissen musst du wirklich nicht haben.
                        Eigentlich sind es ja die Hengstaufzüchter, von denen die meisten doch eigentlich eingefleischte Pferdeleute und z.T. auch Hengsthalter sind, die den Ton angeben. Und natürlich die gute zahlende Kundschaft aus dem Ausland.

                        Dieses ganze Gezüchte ist im Mom. so ein wenig ein Teufelskreis, wenn man etwas ändern will, selber aber nicht Kapazitäten hat, große Strapazen mitzumachen.
                        Der Reiterei ist das Papier im Grunde egal, wenn die "Gäule" denn nur laufen. Außerdem wird des aktuellen Irglaubens wegen ja nach enormen Vorderpferden verlangt. Im Seitenbilder-Thread ist ein Bild von Zack dargestellt. Wie richtig tituliert kommt der wie eine Giraffe daher.
                        Also, Reiter verlangen "Ich stecke mir die Karpalgelenke hinter die Ohren" - Züchter müssen das produzieren. Züchter wollen keinen Verlust machen, also gibt es das, was der Markt verlangt, klar ! Die Hengsthalter müssen ihre Hengste an die Züchter vermarkten, können auch nur das aufstellen, was von den Züchtern verlangt wird, die Körkomission setzt auch nur das, was am meisten in Mode ist an die Spitze, also kommen die Hengstaufzüchter und kaufen genau das, was auch Siegerhengst werden kann, um es dann auf der Auktion möglichst teuer zu verschleudern, wieder an Reiter, die eben diese Pferde auch wollen oder an HH´s, die auch die Pferde wollen, weil die Züchter sie wollen, die sie wiederum wollen, weil die Käufer sie wollen. Und am Ende stehen wir wieder bei der Fn und FEI und den Richtern.



                        Hoffe, das klingt nicht zu wirr, aber so schließt sich der Kreis.


                        Klar stimme ich dir da zu, Kareen, gefördert werden kann nur, was da ist.
                        Mir geht es auch wirklich nicht um den Typ. Da kann man einstecken, nur Leistung und GGA sollten stimmen.

                        @ Timo: Ja, hast recht

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                        • Flaemmli
                          • 30.07.2007
                          • 1525

                          #13
                          Zitat von Britta Beitrag anzeigen
                          Das Fohlen auf der einen Seite mit möglichst spektakulären Bewegungen versehen (die häufig in Spannungstritte ausarten), großteils Vorderpferde mit toller Knieaktion, die Hinterhand oft im sehr jugendlichen Alter schon problematisch und nicht beachtet. Hübsch sollte es sein, Exterieurprobleme werden meistens nur im gravierenden Fall erkannt, Charaktereigenschaften sind in diesem Alter auch noch nicht immer absehbar.
                          Ich glaube die Fohlenbeurteilung ist ein sehr schwieriges Feld. Ich kenne einige Fohlen, die weder hübsch, noch korrekt oder gar mit gutem Gangwerk ausgestattet waren. Und wenn man sie dann 3 Jahre später unterm Sattel wiedersieht erkennt man sie nicht mehr (im positiven Sinne)! Weiterhin spielt die Ausbildung eine sehr große Rolle. Ein alter RL sagte mir mal: Man kann jede "Krücke" bis L reiten .
                          www.flaemmli.de
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                          Man muß den Weg gehen, um zu wissen, was der Weg ist!
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                          Avatar: meine beiden Mädels (Schimmel: Lucky Lionell x Flacon x Bajar, Rappe: Landjonker x Grannus x Waidmannsruf)

                          Kommentar

                          • Greta
                            • 30.06.2009
                            • 3920

                            #14
                            Zitat von Veracruz9 Beitrag anzeigen
                            Nicht nur die ganz große Tour ist spannend, auch die kleinere.

                            Wenn ich bei uns in die Starterlisten schaue, finde ich kaum einen Sandro Hit.
                            Sei es in den Dressurpferdeprüfungen geschweige denn in L, M oder S.
                            Andere sind dafür immer dabei.
                            Fabriano stellt in schönster Regelmäßigkeit plazierte.
                            Und ansonsten, das übliche WDR, die haben sicher alle genug gedeckt, aber ist m.E. eine ganz andere Modegeschichte als SH.
                            Immer wieder sieht man auch die Le Primeurs, auch im Viereck, neuerdings einen Shalimaro, einen His HighnesOTs.

                            Da macht es halt nicht das imposante Vorderpferd, sondern der rittige mit einer entsprechenden HH.
                            Naja da muss ich jetzt aber wieder sagen das liegt vielleicht wirklich an der Gegend. Auch im Zeitalter der Besamung sind die Nachkommen regional irgentwie doch auf bestimmte Regionen beschränkt. Bei uns z.B. findet man eher Sandro Hits auf M-Dressuren als Fabrianos...

                            OT: Und passt mal auf, in ein paar Jahren kommt ein ganz toller SH Nachkomme hoffentlich in die Turnierszene Ich glaube im Moment ziemlich an mein SH-Don Schufro Stütchen. Die hat m.E. alles was man so braucht um vorne dabeizusein. Wenns nur nicht immer so lange dauern würde.

                            Aber Spass beiseite, ich finde diese Sache mit dem Fohlenmacher-Dressurpferdemacher immer sehr sehr schwierig. Es kommen immer so viele Faktoren mit ins Spiel, bis ein Pferd erfolgreich läuft. Da sind diese beiden Faktoren noch mit das wenigste. Ich weiss z.B. das man von Rubinsteinen immer gesagt hat, das sie so rittig seien dafür waren die aber eben oft nicht so die Himmelstreter.... Wenn ich ein Pferd verkaufen will welches kein Himmelstreter ist, dann ist das ziemlich schwer den Leuten einzureden es sei eben besonders rittig.. Und grade in den Basisprüfungenn sind eher die Himmelstreter vornen. Ich finde A-und L-dressuren sind richtige Materialschlachten, erst weiter oben zählen andere Kriterien, und so weit muss man erstmal kommen.
                            Ich hab vor ein paar Jahren 2 Pferde verkauft von denen ich wusste, das sie unheimlich rittig waren. Ich hab sie nicht verkauft bekommen weil die Leute ausschliesslich Pferde mit Turniererfolgen wollten.
                            Ich hab sie schliesslich einem Profi in Beritt gegeben, der völlig begeistert war weil er einfach losreiten konnten. Leider war er Springreiter. Also hat er sie sofort in A-springen plaziert (beim 1.bzw.2. Start) und 3 Wochen später waren sie verkauft. (Die eine hat mittlerweile Siege in M-Dressur)

                            Ich hab die Erfahrung gemacht die Leute die zu mir kommen fanden zwar meine Pferde immer toll rittig, aber sie waren irgentwie zu unsicher sich vorzustellen man könnte mit Ihnen Turniererfolge erzielen. Darum glaub ich , man kann einfach Pferde mit mehr Bewegung besser verkaufen als Pferde die eher rittig sind.

                            Und ausserdem glaube ich in meinem tiefsten Innern sowieso, das jedes Pferd rittig ist wenn man es richtig reitet.
                            Allegra von Flake aus der Amica

                            Kommentar

                            • Britta
                              • 17.07.2007
                              • 3711

                              #15
                              Zitat von Greta Beitrag anzeigen
                              Hmmm wenn ich das hier so lese bekomme ich ein ganz schlechtes Gewissen. Was soll man aber bitte dann aber als Züchter machen wenn man nun mal seine Fohlen verkaufen will????

                              Ich bin sowieso der Meinung das die ganze Hengstsache völlig überbewertet ist. Das wichtige für die Zucht sind die Mütter (70% anteil an der Vererbung) Bei einer Topstute ist der Hengst fast egal.
                              Zitat von Greta Beitrag anzeigen
                              ...Und ausserdem glaube ich in meinem tiefsten Innern sowieso, das jedes Pferd rittig ist wenn man es richtig reitet.
                              oh je, Greta, das wollte ich nicht. Ich möchte hier niemanden persönlich ansprechen bzw. die Hintergedanken der verschiedenen Zuchtrichtungen anzweifeln. Das liegt mir echt fern, ich möchte hier auch keine erneute Diskussion über SH starten. Bitte nicht.
                              Im Mittelpunkt steht für mich die Problematik mit immer stärker frequentierten Junghengsten, teilweise noch ungeprüft, das verschärfte Management einiger HH sowie die Schwierigkeit für die Züchter, Idealismus mit Rentabilität in Verbindung zu bringen. Das sind meine Grundgedanken gewesen. Daß ein Züchter aus kaufmännischen Gründen einen ganz anderen Hengst wählt als er das aus ideellen tun würde.

                              Das Verhältnis der Vererbung der Stute sehe ich nicht ganz so, aber das macht nichts. Deshalb würde ich einen Hengst auch entsprechend bewerten.
                              Zur Rittigkeit und zur freudigen Mitarbeit verschiedener Pferde muß ich Dir aber widersprechen. Hier gibt es himmelweite Unterschiede. Und das kann ich aus eigener Erfahrung sagen.
                              sind wir nicht alle ein bißchen wendy?

                              Kommentar

                              • Ginella NB

                                #16
                                Da fällt mir ein Interview in der letzten FN-Zeitschrift mit dem Züchter eines Bundeschampions ein.

                                Den wollte als Fohlen auch niemand (geschenkt) haben.....

                                Als 3jähriger hat der dann aber bereits beim Anlongieren sein Potenzial gezeigt........

                                Kommentar

                                • mabele
                                  • 23.03.2008
                                  • 2071

                                  #17
                                  um ein fohlen gut verkaufen zu können, muss es eben schon in gewisser hinsicht strampeln können und noch hübsch sein. habe ja selbst die erfahrung dieses jahr gemacht. bei einem nicht so spektakuläres fohlen, aber reell + super papier wirds schon schwerer.

                                  die käufer wollen einfach diese aufmachung sehen, ist doch überall so. bei den fohlenschauen und -championaten, hengstvorstellungen und auch tunier doch auch. da sind die jenigen mit mächtig knieaktion doch schon im vorteil und wenn dann die hinterhand noch drunter ist und nicht nach hinten abhaut bzw. außeinander läuft, ist es doch eigentlich schon ein kracher.

                                  Kommentar

                                  • Ginella NB

                                    #18
                                    Der Bundestrainer der Dressurreiter hat das doch in einem Interview auch schon mal ganz treffend formuliert.

                                    So in etwa hat er doch angedeutet, das uns in D so langsam die Spitzen-Nachwuchspferde fehlen.

                                    Meiner Meinung nach hat das eindeutig was damit zu tun, das die letzten Jahre bei der Zucht vermehrt auf "Fohlenmacher" gesetzt wurde, deren Nachkommen die Hoffnungen später unter dem Sattel meistens einfach nicht erfüllen können.

                                    Kommentar

                                    • Ginella NB

                                      #19
                                      die käufer wollen einfach diese aufmachung sehen, ist doch überall so. bei den fohlenschauen und -championaten, hengstvorstellungen und auch tunier doch auch. da sind die jenigen mit mächtig knieaktion doch schon im vorteil und wenn dann die hinterhand noch drunter ist und nicht nach hinten abhaut bzw. außeinander läuft, ist es doch eigentlich schon ein kracher.

                                      Was mich nur etwas wundert ist, das die Profi-Fohlenaufkäufer da nicht langsam etwas am umdenken sind. Die müssen das doch am ehesten merken, das die "goldesten" Fohlen als Reitpferde oft längst nicht mehr so sehr glänzen.
                                      Es kann doch beim Verkauf nicht immer nur um Körung ect. gehen.
                                      Manche Menschen suchen doch auch einfach nur gute Reit-/Sportpferde.

                                      Kommentar

                                      • friedeburg
                                        • 20.05.2007
                                        • 860

                                        #20
                                        Die meisten Aufzüchter machen es wie ein Großteil der Züchter, sie wählen das was den größten Gewinn verspricht.
                                        www.hannoveraner-pfer.de
                                        Bild: Londonderry-Brentano II-Matcho AA

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